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    Italienisch lernen oder auffrischen: Tipps und Tricks

    Italienisch lernen
    © Elnur/Shutterstock.com

    Für das Fremdsprachenlernen gibt es keine allgemeingültige Formel: Jeder Lernende hat eigene Bedürfnisse und Interessen, wenn es um Lerninhalte, Lernmethoden und Lernziele geht. Der Austausch unter Lernenden kann aber dabei helfen, sich auf bisher unbekannte Möglichkeiten einzulassen, um einen noch effektiveren Lernerfolg zu erzielen. Wir haben die Leserinnen und Leser unseres italienischen Sprachmagazins Adesso in einer großen Umfrage darum gebeten, ihre Erfahrungen zum Thema Italienischlernen mit uns zu teilen. Hier präsentieren wir eine kleine Auswahl der eingesandten Tipps. Viel Spaß beim Ausprobieren!

    Stürzen Sie sich ins italienische Leben!
    Regina Mausolf

    Selbstverständlich sind Aufenthalte in Italien, Sprachreisen oder Sprachkurse vor Ort die besten Möglichkeiten, voll in die Sprache einzutauchen, sich mit Muttersprachlern zu unterhalten und gezwungen zu sein, Italienisch zu sprechen. Sie müssen aber nicht unbedingt gleich nach Italien fahren. Auch zu Hause gibt es Wege, mit italienischsprachigen Menschen in Kontakt zu kommen.

    Ruth Imschweiler hat nach „Tandempartnerinnen“ gesucht: „Über eine Internetseite habe ich Kontakte zu Italienerinnen gesucht, die umgekehrt Deutsch lernen wollen. Per E-Mail tauschen wir uns in der jeweils anderen Sprache aus und korrigieren uns gegenseitig. Das macht das Sprachenlernen sehr real und unterhaltsam und nebenbei lernt man nette Menschen kennen.“

    Monika Even hat musikalische Unterstützung: „Ich singe im italienischen Chor, die Texte helfen mir dabei, die Sprache zu lernen.“

    Götz Rauch („Ich habe eine italienische Facebook-Seite abonniert“) und Petra Kawecki („Ich schaue immer wieder YouTube-Videos von Einheimischen an“) nutzen soziale Medien. Dort lernen Sie nützliche umgangssprachliche Formulierungen und halten sich thematisch auf dem Laufenden.

    Anja Weinberger hat eine kulinarische Lernmethode gefunden:  „Meine italienische Freundin und ich kochen manchmal zusammen, in der Küche wird dann nur Italienisch gesprochen.“ Hier geht's zu den italienischen Rezepten auf Italienisch.

    Es kann auch helfen, wie Christina Bredow die Initiative zu ergreifen und ein italienisches Treffen zu organisieren: „Ich habe ein incontro italiano gegründet, um unseren Sprachschatz zu erweitern und zu vertiefen.“

    Nutzen Sie alle Sinneskanäle!
    Eva-Patricia Linner

    Je mehr Sinne beim Sprachenlernen aktiviert werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Inhalte im Gedächtnis gespeichert werden. Nutzen Sie unterschiedliche Medien in verschiedenen Situationen.

    Thomas Rossi-Klein dazu: „Hören Sie italienische Musik oder italienisches Radio. Viele Radiosender (Rai Radio 3, Radio Colonia, RSI, Radio Italia) stellen Podcasts zur Verfügung, die man auch unterwegs hören kann – während der Autofahrt, im Wartezimmer, in der U-Bahn. Schauen Sie italienische Filme in der Originalsprache. Das hilft, mit dem Klang der Sprache vertraut zu werden.“ Hier geht's zu den italienischen Hörtexten.

    Ute Blankenburg verbindet Auditives mit Visuellem: „Hören Sie Hörbücher mit Kurzgeschichten, für die es gleichzeitig ein Lesebuch gibt.“

    Setzen Sie sich realistische Ziele und erfreuen Sie sich an kleinen Fortschritten.
    Heidi Zibung

    Ursula Weinberg: „15 Minuten am Tag widme ich der italienischen Sprache. Das hilft mir mehr als zwei Stunden am Stück zu lernen.“ Jeder Lernende hat seinen eigenen Lernrhythmus und ein anderes Zeitkontingent. Hauptsache, Sie übernehmen sich nicht: Kleine, nachhaltige Erfolge sind effektiver als umfassende, aber kurzlebige Lernmarathons. Hier geht es zum Beispiel zu der Parola-del-giorno-App, mit der Sie jeden Tag ein neues italienisches Wort lernen.

    Es ist zunächst nicht wichtig, jedes einzelne Wort zu verstehen. Konzentrieren Sie sich auf den Sinnzusammenhang. Manche Bedeutungen erschließen sich erst, nachdem das Ganze verstanden wurde. Juliane Lyding sagt dazu: „Lernen Sie neue Worte im Sinnzusammenhang mit Beispielsätzen. Gruppieren Sie neue Vokabeln, z. B. nach Körperteilen, Verkehrsmitteln, etc.“

    Nehmen Sie sich kleine, tägliche Hausaufgaben vor, wie Heidrun Baumann empfiehlt: „Versuchen Sie, tägliche Verrichtungen ins Italienische zu übersetzen.“

    Plaudern Sie frei aus dem Bauch heraus.
    Christiane Mock

    Es ist nicht immer einfach, die eigenen Sprachhemmungen zu überwinden. Wie Heinrich Eichinger sagt: „Haben Sie keine Hemmungen beim Sprechen. Fehler werden verziehen und nur aus Fehlern lernt man nachhaltig.“ Im Allgemeinen sind Italienerinnen und Italiener sehr froh darüber, wenn Sie versuchen, sich mit ihnen in ihrer Landessprache zu unterhalten. Es muss kein perfektes Italienisch sein: Fehler können sympathisch wirken!

    Ein sehr guter Tipp kommt von Wolfgang Gerster: „Aktivieren Sie vorhandene Kenntnisse aus anderen Sprachen zur Anwendung in der Lektüre und Sprechpraxis.“ Wörter aus anderen Ihnen bekannten, vor allem romanischen Sprachen können Ihnen dabei helfen, das richtige italienische Wort zu finden: Sie aktivieren somit Ihre intersprachlichen Kenntnisse, suchen also nach Eselsbrücken aus anderen Sprachen.

    Apropos Eselsbrücken, wenden Sie auch Mnemotechniken an? Diese helfen, sich ein Wort oder Ausdruck leichter zu merken. Götz Rauch bringt ein gutes Beispiel: „Mais heißt granturco: Ein großer Türke steht im Maisfeld.“

    Vielleicht nützt Ihnen für Ihre Sprechkompetenz auch dieser Tipp von Peter Stadler: „Erstellen Sie ein eigenes Portfolio mit Redewendungen und lernen Sie diese auswendig.“

    Jeder Lernende muss sich selber erforschen.
    Prof. Dr. Manfred Groser

    Es gibt viele Methoden, die dabei helfen, sich Vokabeln zu merken, Grammatikregeln zu üben oder das eigene Hör- und Leseverständnis zu trainieren. Viele davon machen das Lernen zu einer spielerischen Angelegenheit. Kennen Sie zum Beispiel die Post-it-Methode?

    Silke Eschweiler rät: „Vokabeln lerne ich mit einem Karteikastensystem, bei dem die gewussten Vokabeln immer ein Fach weiter einsortiert werden und später wiederholt werden, die nicht gewussten Vokabeln aber täglich abgefragt werden.“ Dazu gibt es auch Apps, Online-Vokabeltrainer oder fertige Sprachkarten zum Sammeln.

    Erika Walthart sagt: „Zwei Würfel nehmen: Die Zahlen des einen Würfels stehen für die verschiedenen Personen, die konjugiert werden müssen (1 für io, 2 für tu etc.); der andere Würfel wird mit sechs verschiedenen Zeitformen beklebt (z. B. indicativo presente, futuro semplice etc.). Nach dem Würfeln muss das ausgesuchte Verb in der gewürfelten Zeitform und der gewürfelten Person konjugiert werden.“ Bei der einfachen Variante braucht man nur einen Würfel: Die Zeitform wird vor dem Würfeln festgelegt und das Verb in der Person konjugiert, die gewürfelt wurde.

    Hannes Wagner: „Das kontrollierte Rückübersetzen braucht Zeit und ist mühsam, ist aber bei konsequenter Anwendung sehr wirkungsvoll: Den italienischen Text im Detail durchgehen und alle unbekannten Wörter, neue Wortbedeutungen, Redewendungen und Phrasen in ein Vokabelheft oder auf Karteikarten herausschreiben; grammatische Besonderheiten nachschlagen und gesondert aufschreiben; den Text ins Deutsche übersetzen und ein paar Tage liegen lassen; in der Zwischenzeit die Vokabeln und Phrasen lernen, die herausgeschrieben wurden; schließlich den deutschen Text ins Italienische zurückübersetzen und die eigene Übersetzung mit dem Originaltext vergleichen. Fehler werden analysiert und mit entsprechenden Korrekturen gesondert aufgeschrieben.“

    Brigitta Dege: „Ich habe mich in den Klang der italienischen Sprache verliebt. Sie ist für mich wie ein Tanz. Als Tänzerin fühle ich mich sehr inspiriert. Manchmal tanze ich die Wörter, die mir besonders schwer fallen zu behalten.“

    Wichtig ist, dass es schmeckt, dass mir ein Text gefällt, mich ein Lied berührt, ein Dialog interessiert.
    Hermann Stieß

    Ja, der Lerninhalt muss Sie interessieren, einen persönlichen Bezug haben. Emotionen spielen beim Lernen eine zentrale Rolle. Verbinden Sie das Italienische mit den Dingen und Tätigkeiten, die Ihnen Freude bereiten und für die Sie sich begeistern können.

    Sigrid Spitz sagt: „Lesen Sie das, was Sie interessiert, seien es Reiseberichte, Kochrezepte oder Filme, in der Zielsprache.“

    Anja Weinbergers Tipp lautet : „Schreiben Sie kurze Texte, über ein Thema, das Sie selbst betrifft.“

    Sabina Lorenz liest ihre Lieblingskinderbücher auf Italienischen oder verbindet das Sprachenlernen mit ihrem Hobby: „Kaufen Sie Kinderbücher, die Ihnen schon früher in Deutsch gut gefallen haben, auf Italienisch. Die Geschichte ist dann eher einfach mit wenigen fordernden Zeitsprüngen und man kann sich mehr auf die Sprache konzentrieren. Oder kaufen Sie Zeitschriften zu einem Lieblingsthema (z. B. Le idee di Susanna fürs Handarbeiten): Damit können Sie sich den Wortschatz des Hobbys erarbeiten und gleichzeitig was Neues erfahren.“
     

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    • Mit dem Sprachmagazin Adesso und dem Audio-Trainer können Sie Italienisch lesen, hören und üben. Die Inhalte sind auch in der App erhältlich.
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