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    Italienisch lernen in jedem Alter: So gelingt es

    Italienisch lernen als Erwachsener
    © oneinchpunch/Shutterstock.com
    Von Sara Cavallari

    Sie haben das Gefühl, es ist an der Zeit, sich Ihren langjährigen Traum zu erfüllen und endlich Italienisch zu lernen? Sie verbringen jeden Urlaub in Italien und möchten in der Lage sein, mit den Einheimischen zu kommunizieren? Sie haben einen italienischen Schwiegersohn und möchten sich mit ihm in seiner Muttersprache unterhalten? Oder Sie würden gerne italienische Literatur in der Originalsprache lesen?

    Es ist bekannt, dass Kinder mit erstaunlicher Leichtigkeit Sprachen lernen. Am besten klappt es, wenn sie den Sprachen von Geburt an ausgesetzt sind. Doch auch Kinder, die zu einem späteren Zeitpunkt mit einer zweiten Sprache in Berührung kommen, stoßen kaum auf Schwierigkeiten.

    Wie gestaltet sich der Fremdsprachenerwerb jedoch im höheren Erwachsenenalter? Wissenschaftliche Studien belegen: Es ist nie zu spät, eine Fremdsprache zu lernen. Man muss lediglich die altersbedingten Veränderungen der Lernvoraussetzungen kennen und Lernkonzepte und -methoden dementsprechend anpassen. Erfahren Sie in diesem Artikel alles, was Sie als Lerner und als Lehrer wissen müssen, damit dem Italienischlernen auch im fortgeschrittenen Alter nichts mehr im Wege steht.

    3 gute Gründe, Italienisch zu lernen – jederzeit!

    Lebenslanges Lernen wird heutzutage großgeschrieben: Lernen ist kein lästiges Pauken hinter Schulbänken mehr, das nur in jungen Jahren stattfindet, sondern erstreckt sich über die ganze Lebensspanne und bereichert das Leben in vielerlei Hinsicht. Aus diesen drei Gründen lohnt es sich, auch noch spät mit dem Italienischlernen zu beginnen:

    1. Lernen ist eine erfüllende Freizeitgestaltung

    Wenn Sie Italienisch lernen, erhöht sich Ihre Lebensqualität: Die kommunikative Reichweite wird größer und Sie eignen sich horizonterweiternde Kenntnisse über Italien und die Italiener an. Sind Sie bereits im Ruhestand, können Sie ein Bildungserlebnis nachholen, das Ihnen aufgrund der familiären und beruflichen Verpflichtungen erst jetzt möglich wird. In einem Italienisch-Sprachkurs kommt der Faktor Spaß nie zu kurz und es können neue Freundschaften entstehen.

    2. Italienischlernen ist Gehirntraining

    Das Fremdsprachenlernen erfordert Konzentration, vor allem bei Anfängern. Die Aktivierung des Arbeitsgedächtnisses kann als Gehirntraining dienen und geistig fit halten. Das Beste daran: Dieses Gehirntraining ist kein Selbstzweck, sondern hat zusätzlich einen praktischen Nutzen.

    3. Italienisch ist ein ganzheitliches Sinneserlebnis

    Welche Sprache eignet sich besser als Italienisch, um mit einem ästhetischen, kulturellen oder kulinarischen Erlebnis verbunden zu werden? Ob im Urlaub, in der Küche oder in Kunst, Musik und Literatur: Mit Italienisch gibt es zahlreiche Berührungspunkte und – geben wir es zu – die Sprache klingt einfach wunderschön!

    Wie Erwachsene Italienisch lernen

    Die Lerndisposition im Alter gleicht natürlich nicht der eines Grundschülers. Eines steht jedoch fest: Das Gehirn ist auch im Alter noch plastisch. Das bedeutet, es kann durch Anweisung und Übung immer noch dazu lernen. Das Lernen im Alter birgt Vor- und Nachteile. Führt man sich diese vor Augen und passt die Lernbedingungen dementsprechend an, wird der Lernerfolg größer sein.

    Die Vorteile:

    • Im Alter haben die Lernende meistens mehr Zeit und leiden nicht unter Leistungsdruck. Italienischlernen macht dann noch mehr Spaß.

    • Erwachsene verfügen über einen größeren Wissens- und Erfahrungsfundus.

    • Die Motivation zum Lernen ist in der Regel viel höher, und Motivation spielt fürs Lernen eine zentrale Rolle.

    Die Nachteile:

    • Die Merkfähigkeit und die Abruffunktion des Gehirns nehmen im Laufe des Lebens ab, die Informationsverarbeitung vollzieht sich im Alter also langsamer.

    • Hör- und Sehvermögen können beeinträchtigt sein.

    • Die Lernbiografie, also die Lernerfahrungen, die man im Laufe des Lebens gesammelt hat, kann die Bereitschaft beeinflussen, neue Methoden auszuprobieren.

    Italienisch lernen: 5 Tipps

    Wenn Sie vorhaben, Italienisch zu lernen oder es bereits tun, werden Ihnen diese Tipps das Lernen erleichtern. Und zwar sowohl in einem Sprachkurs als auch zu Hause im Selbststudium.

    1) Nutzen Sie Ihre Ressourcen

    Greifen Sie auf das bereits vorhandene Wissen zurück. Vielleicht haben Sie schon eine Sprache gelernt oder kennen im Deutschen viele Fremdwörter: Versuchen Sie, Querverbindungen herzustellen, dann wird sich die Bedeutung mancher Wörter ganz von selbst erschließen. Auch Ihr Allgemeinwissen kann hilfreich sein, beispielweise beim Lesen von italienischen Texten und Verstehen von Hintergrundinformationen.

    2) Reflektieren Sie Ihre Lernerfahrungen

    Sie haben wahrscheinlich in der Schule gelernt, Grammatik zu pauken und viele Übersetzungen anzufertigen. Diese vertrauten Methoden können sicherlich helfen, sie sind aber nicht die einzigen! Seien Sie offen und probieren Sie sich aus. Vielleicht entdecken Sie andere Lernmethoden, die Ihnen zusagen und Spaß machen.

    3) Nehmen Sie sich Zeit

    Lesen Sie italienische Texte in aller Ruhe und geben Sie sich Zeit, die Grammatik zu verinnerlichen. Setzen Sie sich kleine Ziele: Wie bestelle ich im Restaurant? Wie verabrede ich mich mit jemandem? Wie kaufe ich auf dem Wochenmarkt ein? Wiederholen Sie so oft wie nötig und Sie werden kleine, aber beständige Erfolge verspüren.

    4) Sprechen Sie verschiedene Lernkanäle an

    Die Merkfähigkeit wird erwiesenermaßen erhöht, wenn Inhalte auf verschiedene Wege bearbeitet werden, zum Beispiel durch Hören, Lesen, Sprechen und Schreiben. Lernen Sie anhand von Texten, CDs und Übungsheften, aber suchen Sie sich auch italienischsprachige Gesprächspartner, zum Beispiel in einem Tandemportal.

    5) Haben Sie keine Angst vor Fehlern, durch Fehler lernen Sie dazu

    Sie sind nicht mehr in der Schule und bekommen keine Noten für Ihre Leistungen. Beim Italienischlernen hilft am meisten: sprechen, sprechen, sprechen! Italienisch ist eine sehr kommunikative Sprache, Fehler sind kein Hindernis, sondern eine Chance, die eigenen Schwächen zu reflektieren. Wenn Sie ein Wort nicht finden, können Sie dieses umschreiben oder – warum nicht? – auch mal durch eine Geste ersetzen.

    5 Tipps für mehr Erfolg im Italienisch-Sprachkurs

    Die Lehrenden sind in einem Sprachkurs dafür verantwortlich, die Lernenden in ihrem Lernprozess zu begleiten, eine angenehme Lernatmosphäre zu schaffen und den Lerninhalt in angemessenen Portionen darzubieten. Die Kursteilnehmer ihrerseits sollten sich bemühen, ihre eigenen Bedürfnisse zu erkennen und gegebenenfalls mit ihrem Dozenten darüber sprechen. Die folgenden fünf Prinzipien helfen erwachsenen Kursteilnehmenden am Ball zu bleiben.

    1) Biologische Bedürfnisse müssen befriedigt sein

    Der Sprachlehrer sollte für gute Lichtverhältnisse sorgen, sowie deutlich und in einem angemessenen Tempo sprechen und schreiben. Das Lehrmaterial sollte möglichst verschiedene Sinne ansprechen.

    2) Es sollte an den Erfahrungsschatz der Kursteilnehmer angeknüpft werden

    Erfahrungen sind eine wertvolle Kommunikationsbasis: Wenn Lernende über sich und ihre Interessen in der Fremdsprache sprechen und ihre Wunschthemen in das Unterrichtsgeschehen miteinfließen lassen können, wird es sie motivieren.

    3) Weniger Lernpensum, langsameres Lerntempo

    Der Unterrichtsstoff sollte in kleinere Einheiten geteilt werden – gewiss, ohne den Gesamtzusammenhang aus den Augen zu verlieren – und es sollten regelmäßige Wiederholungsphasen stattfinden. Auch wenn Lehrende oder Lernende das Gefühl haben, der Lernstoff wurde bereits verinnerlicht: Erfolgserlebnisse steigern die Frustrationstoleranz!

    4) Individuelle Bedürfnisse müssen respektiert werden

    Erwachsene Lernende sind sehr heterogen, jeder von ihnen hat sich im Laufe des Lebens zu einem Experten auf einem bestimmten Gebiet entwickelt. Die pensionierte Lehrerin im Italienischkurs verfügt über ganz andere Ressourcen und Erfahrungen als der Zimmermann. Ein lernerzentrierter Unterricht, der die nötigen Werkzeuge an die Hand gibt, ist deshalb essenziell. Es ist wichtig herauszufinden, was den einzelnen Teilnehmern hilft.

    5) Das Lernen sollte zum Lerngegenstand werden

    Viele erwachsene Menschen müssen erst einmal lernen, zu lernen. Ein Lerntagebuch kann zum Beispiel dabei helfen, die eingesetzten Methoden zu reflektieren: Was macht den Lernenden Spaß, was ist ihnen unangenehm? Es hilft, wenn der Lehrende seine Kursteilnehmer langsam an kommunikative und spielerische Methoden heranführt, ohne sie zu überrumpeln, und den Sinn dahinter erklärt. Der Knackpunkt besteht darin, ein gutes Gleichgewicht zwischen Vertrautem und Neuem zu finden.

     

    Hoffentlich haben Ihnen diese Tipps Mut gemacht und Sie leiten heute noch die ersten Schritte ein, um Ihrem Traum ein bisschen näher zu kommen. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Italienischlernen!

     

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    Lesen, Hören, Üben können gleichermaßen trainiert werden.
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    • Und vor allem: Die Leser bestimmen selbst, in welchem Tempo sie zu Hause lernen.